Dein Bild - deine Geschichte Ein Wettbewerb des Buchklubs
Zur Teilnehmerliste
Privat
 
Name
Martina Wierer
Wir sind
SchülerInnen
Adresse
6276 Stummerberg
Stummerberg 73
Österreich
Grenzen Bild

Grenzen

Grenzen

„Grenzen sind dazu da, um überschritten zu werden!“
Aber was versteht man eigentlich unter Grenzen? Grenzen definieren im Allgemeinen einen „eingeschränkten“ oder „beschränkten“ Bereich. Dieses Thema kann man natürlich unter vielen verschiedenen Gesichtspunkten betrachten, von denen ich einige im folgenden Text näher erörtern möchte.

An Grenzen stoßen wir unser Leben lang. Meistens steht uns das persönliche Limit im Weg. Hierbei gilt es jedoch wieder zu unterscheiden, ob dieses psychischer oder physischer Natur ist. Mit körperlichen Schwächen hat besonders eine Berufssparte zu tun: Bergführer und Bergführerinnen. Oft kommt es vor, dass Touren zu anspruchsvoll oder Gäste unterfordert sind. Daher ist es sogar ein wesentlicher Teil der Ausbildung und des Berufes, Gäste individuell richtig einschätzen zu lernen und geeignete Tourenziele auszuwählen.

Die psychischen Grenzen, im Gegensatz zu den körperlichen, sind viel schwerer zu beseitigen beziehungsweise zu erweitern. Bis der Kopf mitspielt, kann es einige Zeit dauern. Dabei sollte man einen besonderen Augenschein auf die Hintergründe werfen. Warum blockiert uns etwas? Meistens ist die eigene persönliche Vergangenheit der Hauptgrund, weshalb eine Sache nicht gelingen möchte und wir uns nicht trauen, an unsere Grenzen zu gehen. Zu den Mutigen zählen hier, welche trotz ihrer Ängste etwas versuchen und ihre Obergrenze austesten.

Auf der anderen Seite gibt es jedoch Menschen, die genau dies zu ihrer Lebensaufgabe gemacht haben: Grenzgänger. Sie verfallen einer Sucht, fast schon einem regelrechten Wahn und pushen sich immer weiter, um noch etwas Verrückteres auszuprobieren in der Hoffnung, dass es auch funktioniert. Dies veranschaulicht ein sehr simples Beispiel: das Buch der Rekorde. Menschen versuchen über das Mögliche hinauszukommen, eben „Grenzgänger“ zu werden.

Doch in politischen Situationen gilt es ebenso oft Grenzen zu überschreiten. Hierfür wäre der damals russische Politiker Michel Gorbatschow ein gutes Vorbild. Nach dem Kalten Krieg trug er maßgeblich dazu bei, dass die damalige Sowjetunion durch das heutige Russland und weitere Nachfolgestaaten abgelöst wurde. Durch seine Änderungen „Glasnost“ und „Perestroika“, was soviel heißt, wie „Öffnung“ und „Umgestaltung“, formte er die ganze politische Welt Europas maßgeblich mit.

Sie sind etwas leichter zu überschreiten: die Landesgrenzen. Ein- und Ausreise in der Euro-Region wird durch das Schengener-Abkommen nicht einmal mehr kontrolliert. Trotzdem bilden sie Barrieren zwischen verschiedenen Gesetzen, Kulturen, Sprachen und Kontinenten. Die Staatsgrenzen werden manchmal aber auch neu festgelegt, wie es bei der Tschechoslowakei der Fall war.

Doch wie man anhand von DDR / BRD feststellen kann, können Grenzen bzw. Mauern auch willkürlich einen gemeinsamen Staat trennen, Familie und Freunde spalten. Nicht nur die Berliner Mauer bildet dafür ein Beispiel, sondern auch das, was wir unter „Apartheit“ verstehen. Wie das Wort „apart“ - „auf der Seite“, „extra“ bedeutend - schon ausdrückt, wurde innerhalb der Gesellschaft auf eine strikte Trennung zwischen weißen und dunkelhäutigen Menschen geachtet. Es wurden Grenzen aufgestellt, welche es für Dunkelhäutige nicht zu überschreiten galt. Jedoch kämpfen heutzutage immer noch viele Menschen beider Hautfarben gegen diese Ausgrenzungen an, die bis zu diesem Punkt noch lange nicht vollständig aus den Köpfen der Erdbevölkerung verbannt wurde.

Zu gesellschaftlichen Auseinandersetzungen kommt es auch, wenn die Religion zur Grenze wird. Eine Gruppe ist von ihrer persönlichen Glaubensauslegung überzeugt, sie lässt nichts Anderes zu, geschweige denn respektiert, dass jemand anderer Meinung ist. Wenn dieses Festgefahrensein im Denken bzw. fehlende Toleranz verschärft auftritt, können sich schreckliche Ereignisse und ein ernsthaftes politisches Problem daraus entwickeln, wie der jahrelange Konflikt zwischen Israel und Palästina beweist.

Es kann außerdem sehr befreiend sein, keine Grenze zu sehen! Man steht am Strand oder auf dem Dreitausender und hat das Gefühl der Unendlichkeit. Dort, weit hinter dem Horizont.

Bei folgender Aussage wird jedoch jegliche Grenze ausgeschlossen: „Für dich würde ich bis ans Ende der Welt gehen!“ Ein Mensch würde für die andere/den anderen alles tun. Aber, was ist jede/r einzelne von uns bereit, für unsere Mitmenschen zu tun oder anders: Wo liegt deine bzw. meine Grenze?

Auf der anderen Seite ist es von größter Wichtigkeit, jemandem Grenzen aufzuzeigen. Ihm/Ihr bewusst zu machen, bis hier und nicht weiter. Besonders in der Kindererziehung bedarf es manchmal eines Limits. Ist dieses nicht vorhanden, kann das negative Auswirkungen auf das spätere Denken und Handeln des heranwachsenden Kindes haben.

Ob Grenzen oder Limits von Vorteil sind oder nicht, hängt von der jeweiligen Situation ab. Jedoch steht für die Erweiterung seines persönlichen Horizonts, seine Grenzen zu kennen, aber sich nie mit ihnen zufrieden zu geben und dennoch nie in Extreme zu verfallen.

Sind Grenzen überhaupt wichtig?
Und sind sie immer richtig?
Soll man sie überschreiten?
Oder sollen sie einen nur begleiten?
Stellen Wir oft Mauern auf?
Oder schließen uns andre aus?
Grenzen kann man nicht definieren,
man muss sie einfach ausprobieren!

Sind Grenzen überhaupt wichtig?
Eine Linie, einen Horizont.
Sie sind nicht immer richtig,
sonst bewegt sich ja nichts fort.


Martina Wierer

Meine Deutschlehrerin wollte mit der gesamten Klasse daran teilnehmen und hat infolgedessen unsere Aufsätze korrigiert und uns Verbesserungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Das Bild durften wir in der Stunde beginnen und nach langer gemeinsamer Ideensammlung entschied ich mich meine ursprüngliche Idee zu zeichnen: Viele aneinandergereihte Bilder, die ineinander übergehen und so keine Barriere bilden.