Kempelengasse 20
Österreich
Eine Verhängnisvolle Reise
Es war wieder einmal Zeit – so wie jedes Jahr – uns auf den Weg zu machen, um in die Türkei zu fahren. Meine Eltern, Geschwister und ich hatten schon gefrühstückt und fuhren endlich los. Bis zur bulgarischen Grenze hatten wir keine Schwierigkeiten und alles lief gut. Wir passierten alle europäischen Grenzen mühelos, es war wenig Verkehr und wir stoppten zwischendurch an Raststätten, um uns gefahrlos auszuruhen und zu essen. Als wir an die bulgarische Grenze kamen, freuten uns, da wir nicht mehr lange bis an unser Ziel hatten. An der Passkontrolle nahm der Beamte unsere Pässe und kontrollierte sie misstrauisch. „Komsiya problem var! (Nachbar, wir haben ein Problem!)“, sagte er und behauptete weiter, dass unsere Pässe abgelaufen seien. Wir antworteten, dass wir diese kontrolliert hatten und uns sicher sind, dass sie noch gültig sind. Doch er sagte streng: „Ben problem var diyor, var! (Wenn ich sage, es gibt ein Problem, dann gibt es eins!)“, und machte uns mit einem Handzeichen deutlich, dass er auf Geld aus ist und uns mit diesem „Problem“ erpressen wollte. Mein Vater, so stur wie er ist, weigerte sich und forderte unsere Pässe zurück. Daraufhin lotste man uns zur Seite. Der Beamte sagte, wir sollen warten und man ließ uns ohne weiteres zurück. Es war ein sehr heißer Tag, die Mittagssonne prallte auf unser Auto und wir konnten auch kein Schatten finden, unter der wir uns hätten stellen können. Die Zeit verging und wir bekamen langsam Angst. Meine Mutter versuchte meinen Vater zu überreden dem Beamten das Geld zu geben, damit wir unsere Pässe wiederbekamen, doch mein Vater blieb stur. Acht Stunden später erst gab der Beamte klein bei, da er merkte, dass er kein Geld bekommen würde. Er gab uns unsere Pässe zurück und wir durften endlich passieren. Wenige Stunden später kamen wir erschöpft in der Türkei an. Nach ein zwei Tagen hatten wir diese Unannehmlichkeit vergessen und genossen unseren Urlaub. Wir hatten vor, vier Wochen zu bleiben, um unseren Urlaub zu machen und Verwandte zu besuchen. Doch in der letzten Woche ließ unser Auto uns im Stich. Es hatte einen Motorschaden und wir mussten es an der türkischen Grenze zurücklassen. Wir regelten unsere Rückreise mit der ÖAMTC. Diese finanzierten unsere Tickets, da sie uns vorher versicherten, dass unser Auto die Reise überstehen würde. Meinem Vater gefiel das nicht, da er nicht gerne fliegt. Mein Onkel fuhr uns zum Flughafen und wir traten die Rückreise an. Wir flogen von Istanbul weg, Richtung Stuttgart, doch der Horror-Urlaub wollte nicht enden. Die Passkontrolle am Stuttgarter Flughafen war schwierig zu passieren. Da mein Vater einen außergewöhnlichen Kleidungsstil hatte fiel er auf. Seine Alltagskleidung bestand aus einem Tanktop, Jeans und Cowboystiefeln. Er hat eine finstere Ausstrahlung und wegen der Reise war er erschöpft. Man pickte ihn aus der Schlange raus und nahm ihn mit in ein Separè. Die Beamten durchsuchten ihn mit einem Metalldetektor und führten Drogentests an ihm durch. Als sich kurze Zeit später herausstellte, dass er weder Drogen genommen, noch welche bei sich hatte, ließ man ihn gehen. Endlich konnten wir nach Hause und uns von dieser abenteuerlichen Reise erholen.