Dein Bild - deine Geschichte Ein Wettbewerb des Buchklubs
Zur Teilnehmerliste
Privat
 
Name
Clemens Pilz
Wir sind
SchülerInnen
Adresse
3353 Biberbach
Waldesblick 516
Österreich
Sehnsucht nach drüben Bild

Sehnsucht nach drüben

Sehnsucht nach drüben!

Eines Tages beobachtete Jonathan den Nachbarn im Garten beim Zusammennageln von ein paar Brettern. Der Bub dachte, dass der Nachbar wohl wieder nur ein weiteres Blumenbeet baue, schenkte dem Tun also keine weitere Aufmerksamkeit und ging spielen. Am nächsten Tag, als der Bub wieder über den Zaun hinweg einen Blick in des Nachbarn Garten warf, fielen Jonathan eine Hundehütte und ein Zaun rundherum auf. Hinter dem Zaun tollte ein kleiner Hund herum. Nun sah er dem Mann jeden Tag zu, wie er mit dem Hund spielte und mit ihm auch spazieren ging. Doch irgendwann interessierte sich der Nachbar nicht mehr für sein Haustier im Garten. So saß der Vierbeiner bald nur noch verlassen hinter dem Zaun, manchmal bellte und winselte er ein wenig. Jonathan tat der Hund leid und fragte seine Eltern, ob er nicht mit ihm spielen dürfe. Doch seine Eltern verboten ihm das, weil sie Angst hatten, dass der Hund ihn beißen könnte. Jonathan konnte auch nicht heimlich zum Hund schleichen, weil der kleine Bub nicht über den Gartenzaun springen konnte. Dem Hund nicht helfen zu können machte Jonathan aber sehr traurig. Es vergingen Wochen und der Hund saß noch immer einsam bei seiner Hundehütte und jaulte. Jonathan dachte fieberhaft darüber nach, wie er unbemerkt den Zaun überwinden könnte, ohne mit seinen Eltern Ärger zu bekommen.
Da fasste der Bub eines Tages allen Mut zusammen, holte kurzentschlossen aus der Gartenhütte einen Kübel und stellte ihn nahe dem Zaun nieder. Jonathan kletterte über den Zaun und schritt auf die Hundehütte zu. Der Hund blickte nur kurz tieftraurig und bedrückt auf und schlief dann weiter. Der Bursche aber überlegte, wie er das traurige Tier vielleicht doch aufheitern könnte. Er holte ein Stück Wurst aus dem Kühlschrank und warf es dem Hund vor die Nase. Das sogleich hellwache Tier sprang auf und fraß das Stück Wurst genüsslich. Als der Hund dann Jonathan so vor sich stehen sah, war auch dem kleinen Schnauzer klar, wer ihm die Leckerei gegeben hatte. So lief er auf sein Gegenüber zu und beschnüffelte es. Dafür wurde er dann liebevoll von dem kleinen Jungen gestreichelt. Nach einer Weile tollten sie auch schon ausgelassen im Garten umher. Von nun an spielten sie jeden Tag miteinander und der Nachbar bemerkte es nicht einmal, weil er ohnehin tagsüber nie zu Hause war. Doch Jonathans Eltern waren misstrauisch geworden, wieso ihr Sohn immer so lange weg war, und suchten ihn. Da sahen sie die beiden „Freunde“ hinter dem Zaun im Nachbarsgarten umhertollen. Zunächst waren sie verärgert, doch als sie bemerkten, wie viel Spaß sie zusammen hatten, erlaubten sie ihrem Sohn das Spielen und fragten den Nachbarn sogar um die offizielle Erlaubnis. Der genehmigte das sofort und so durfte sich Jonathan nun jeden Tag mit seinem neuen Freund, dem Hund beschäftigen.
Kurz darauf wurde eine Gartentüre im Zaun montiert, sodass die beiden Freunde problemlos zueinander konnten. Und auch die Erwachsenen hatten plötzlich Gesprächsstoff gefunden und unterhielten sich immer wieder einmal über Gott und die Welt.