Dein Bild - deine Geschichte Ein Wettbewerb des Buchklubs
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Schule
BS Einzelhandel und EDV Kaufleute  
Klasse
1VG
Gruppengröße
15
Alter
15 - 18
Klassenlehrer
Gistam Iljasova
Adresse
1100 Wien
Kempelengasse 20
Österreich
Flucht aus Tschetschenien Bild
Tschetschenische Grenze

Flucht aus Tschetschenien

Flucht aus Tschetschenien

Ich habe mit meiner Familie in Tschetschenien gelebt, da es Krieg gab, haben wir beschlossen zu flüchten. Wir haben in einem Haus gelebt, meine Eltern, meine Geschwister und ich. Wir waren 9 Kinder mit Eltern. Es gab Krieg, deshalb waren jeden Tag russische Soldaten bei uns und haben meinen Vater bedroht. Sie haben alles bei uns zuhause kaputt gemacht und mitgenommen, was sie wollten. So ging es jeden Tag weiter. Sie haben oft meinen Vater geschlagen. Meine Mutter hatte in einem Geschäft gearbeitet mit einer Bekannten. An einem Tag sind russische Soldaten ins Geschäft gekommen und hatten sich beschwert, wieso sie dort den Tschetschenischen Soldaten Sachen verkauften. Die Soldaten haben die Bekannte umgebracht und meine Mutter wollte nicht mehr dort arbeiten. Aber der Hauptgrund, wieso wir geflüchtet sind war, als man eine Bombe auf unser Haus geworfen hat. Wir waren mit dem Nachbarn im Keller eingesperrt, insgesamt waren wir 17 Personen, ohne Wasser und Essen. Nach zwei Wochen wurden wir befreit und so entschlossen sich meine Eltern dann dass wir flüchten. Wir sparten Geld und borgten es aus um zu flüchten. Meine Mutter war zu der Zeit schwanger. Als wir geflüchtet sind war ich 5 Jahre alt, und zusammen waren wir 11 Personen. Ein Bekannter fuhr uns mit dem Auto bis in den Wald, ab da mussten wir zu Fuß mit dem Gepäck gehen. Wir sind durch den Wald gegangen, die Kinder waren laut und wir mussten aufpassen, dass wir nicht gefasst werden. In der Nacht haben wir eine Pause gemacht, bei einer Ruine. Wir haben dort geschlafen, und am nächsten Tag haben wir bemerkt, dass wir ausgeraubt wurden. Die wichtigsten Sachen wie, Wasser und Kleidung war weg. Meine Schuhe wurden auch gestohlen. Mein Vater wollte mich am Rücken tragen aber ich wollte es nicht, da er selber schweres Gepäck hatte. Deshalb bin ich barfuß durch den Wald gegangen. Wir sind einige Tage unterwegs gewesen, dann wurden wir bei der Slowakischen Grenze gefasst. Mein Vater musste ins Gefängnis und wir waren in der Zeit in einem kleinem Raum und bekamen Buchstabensuppe zum Essen. Es wurde kontrolliert ob wir echt Flüchtlinge waren und wurden oft befragt. Am 27. September 2004 wurden wir nach Bradkreuzen gebracht. Dort haben wir über ein Jahr mit anderen Flüchtlingen gelebt. Zu der Zeit waren wie wir die meisten aus Tschetschenien. Seit dem Tag an leben wir in Frieden. Nach einem Jahr haben wir eine Wohnung in Gratkorn bekommen, dort lebten auch viele Flüchtlinge. Dort lebten wir 3 Jahre lang und danach sind wir nach Burgenlad/Oberwart gezogen. Dort haben wir 5 Jahre lang gelebt. Danach sind wir nach Wien gezogen und leben jetzt seit 3 Jahren in Wien.

Gistam Iljasova